In der Gesellschaft findet ein Umdenken in Bezug auf Prostitution statt. Das hängt stark damit zusammen, dass die Perspektiven der Betroffenen zunehmend Gehör finden. Für uns ist klar: Wer Frauen zuhört, die sich aktuell oder früher prostituiert haben, kann nur zu einer Schlussfolgerungkommen:
So wie es jetzt ist, darf es nicht weitergehen. Es braucht einen grundlegenden politischen und gesellschaftlichen Wandel, um Frauen und Kinder vor der Gewalt und Ausbeutung zu schützen, die untrennbar mit dem System der Prostitution verbunden sind.
Umso ermutigender war es für uns, dass Raphaela Birrer, Chefredaktorin des TagesAnzeigers, kürzlich einen Meinungsbeitrag mit dem Titel «Frauen für Sex zu kaufen, gehört verboten» veröffentlichte. Darin war unter anderem zu lesen:
«Wir leben in einem Land, in dem die Prostitution bisher mehrheitlich als gesellschaftlicher Fakt akzeptiert wird. Damit wird ein zutiefst misogynes System zementiert. Ein System, in dem Frauen als Ware gehandelt werden, Gewalt und Zwang erleben – und aus dem sie grossmehrheitlich sofort aussteigen würden, wenn sie nur könnten, wie Studien zeigen. Während sich also die Welt rasant verändert, die Gesellschaft aufgeklärter, fortschrittlicher, moderner wird, bleibt das System Prostitution eine Sphäre, in der es legitim ist, Menschen zum eigenen Gebrauch zu kaufen.»
Wir können Raphaela Birrer nur zustimmen und sind voller Hoffnung auf Veränderung.